Die Wurzeln des Musikvereines Spielfeld liegen mit dem Gründungsvater Alois Wonisch in Oberschwarza. Die um Wonisch versammelten Musiker stammten größtenteils aus Spielfeld, sodass sich der Stammsitz der Musikergruppe schließlich nach Spielfeld verlegte, wo im Jahre 1921 auch die offizielle Gründung des Musikvereines durch Franz Holler, Rupert Unger und Johann Ferk stattfand (pol. Meldung 21.07.1953; Si 20/2-1953).
Spielfeld 1921
Anfang der Dreißiger Jahre fand Wonisch in Franz Holler, seinem Stellvertreter, seinen Nachfolger, der aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit bei der Eisenbahn seinen Wohnsitz nach Spielfeld verlegte. Während des zweiten Weltkrieges waren sowohl Franz Holler als auch viele seiner Musiker eingerückt und die kontinuierliche Arbeit der Kapelle damit unterbrochen. Nach Kriegsende musste Holler aufgrund des dezimierten Musikerbestandes von neuem mit der Aufbauarbeit beginnen. Der Verein nannte sich nun „Ortsmusik Eisenbahnerkapelle Spielfeld“ und wurde von Franz Holler bis 1955 geleitet. In den Jahren 1955-1958 oblag die Leitung dem damaligen Kapellmeister von Straß, Anton Bolha. Von Altkapellmeister Holler ausgebildet, übernahm Josef Ferk sen. im Alter von nur 20 Jahren die Blaskapelle 1958. In seine Amtszeit fielen die zweimalige neue Einkleidung der Kapelle (1960 und 1969), die Partnerschaft mit der Musikkapelle „Paloma Cersak“ (der Werkskapelle der gleichnamigen Papierfabrik in Slowenien) und die 1978 erfolgte Anschaffung neuer Instrumente in tiefer Stimmung. Die gänzliche Versorgung der mittlerweile rund 50 Musiker mit neuen Instrumenten ergab einen finanziellen Aufwand von rund 400.000 Schilling, der durch großzügige Unterstützung seitens des Landes Steiermark und der Gemeinde Spielfeld sowie zahlreicher privater ortsansässiger Spender erträglich gemacht werden konnte. Ein weiteres finanzielles Problem stellte das zu klein gewordene Probenheim dar. 1982 mit Akustikplatten zwar verbessert, konnte es dennoch den Anforderungen nicht mehr genügen. Im Jahr 1987 übergab Josef Ferk sen. die Leitung der Kapelle an den Verfasser dieser Arbeit, Josef Ferk jun., der die Kapelle bis 1992 leitete. Josef Ferk jun. musste aus beruflichen Gründen seine Funktion zurücklegen. Dieser Umstand führte beinahe zur Beendigung der Vereinsaktivitäten. Dietmar Bresnig, dem derzeitigen Kapellmeister, gelang es jedoch, den geregelten Probebetrieb wieder aufzunehmen und die traditionellen kulturellen Verpflichtungen des Vereins fortzuführen. Seit Mitte der 90er Jahre hat Ferk jun. Wieder die Funktion des Kapellmeister-Stellvertreters inne. Mit tatkräftiger Unterstützung der Gemeinde Spielfeld gelang es, den tief verwurzelten Kulturträger „Musikverein Spielfeld“ als fixen Bestandteil der regionalen Musikszene beizubehalten und den Klangkörper als unverzichtbaren Bestandteil der Ortskultur zu etablieren.
Spielfeld 1997
Spielfeld 2014
© 2003 Mag. Josef Ferk – Auszug aus seiner Diplomarbeit